Chancenlos gegen den Titelaspiranten aus Köln-Porz
Regionalligamannschaft des TC 22 bekommt eine Lehrstunde
Eine Lehrstunde auf Weltklasseniveau haben die Spieler des TC22 in der Regionalliga am vergangenen Wochenende bekommen. Dabei zeigte sich die Gäste aus Köln-Porz trotz des Fehlens der drei italienischen Topspieler in absoluter Spiellaune. Angeführt vom ehemaligen Weltklassespieler Karsten Braasch wurde der Auftritt zu einer Demonstration des Tennissports auf allerhöchstem Niveau.
Bevor jedoch Braasch den Platz betrat, mussten seine Mitspieler Ettore Rossetti (Position zwei), Markus Wolff (Position vier) und Lutz Gröger (Position sechs) ran. Rossetti, der in seiner aktiven ATP Profispielerzeit immerhin auf Position 274 (20.04.1992) stand, demontierte förmlich Jan-Dirk Hachmann mit 6:0 und 6:2. Mit dem gleichen Ergebnis schickte Wolf seinen Gegner Thomas Frohoff-Hülsmann vom Court. Frohoff-Hülsmann, der letztes Wochenende noch mit einer enorm kämpferischen und läuferischen Leistung einen Sieg für das Team vom Delsen holte, war dieses Wochenende gegen Wolff absolut chancenlos. Er fand einfach nicht zu seinem Spiel, bzw. Wolff lies es nicht zu, dass Frohoff-Hülsmann ihm sein Spiel aufzwingen konnte. Ebenfalls auf verlorenem Posten stand Markus Schäche gegen Gröger. Auch hier zeigte sich die Dominanz der Gäste aus der Rheinstadt. Mit 6:1 und 6:1 gewann Gröger gegen Schäche mehr als deutlich. Dann betrat der ehemalige deutsche Topspieler Karsten Braasch die Bühne. Sein Gegner war Ulf Spitthoff, der den leider immer noch verletzten Andre Kropp an Position eins ersetzen musste. Spitthoff, eigentlich als absolut konzentrierter und souverän agierender Spieler bekannt, stand von Beginn an der Begegnung unter einem zu großen Respekt gegenüber Braasch. Braasch, oder auch besser unter seinem Spitznamen „Katze“ bekannt, hat von seinem Charisma nichts verloren. Eigenwillig und ebenfalls als Markenzeichen bekannt, servierte er mit seiner „wilden Aufschlagbewegung“, wie zu seinen besten Zeiten, als er Nummer 38 der Welt (13.06.1994) war. Spitthoff versuchte in sein Spiel zu kommen, doch Braasch spielte jederzeit überlegen, so dass es Spitthoff zumeist nicht mal schaffte in die Nähe eines Spielgewinns oder einer Break Chance zu kommen. Braasch wusste jederzeit zu dominieren, spielte enorm platziert und sicher und zwang Spitthoff zu einer nie gewohnten Fehlerquote – Weltklasse Tennis halt auf Seiten Braaschs. Somit verwunderte es nicht, dass das Ergebnis mit 6:0 und 6:0 an den für Köln-Porz spielenden Ex-Profi ging. Ein Hauch einer Chance hatte Martin Bolte an Position vier gegen Rolf Strung. Es war eine äußerst ausgeglichene Partie, bei der auch Strung sich durch eine Souveränität, Ballsicherheit und Technik auszeichnete. Bolte dagegen brillierte durch seinen absoluten Kampfeswillen, der ihn immer wieder zurück ins Spiel brachte und Strung ein ums andere Mal überraschte und dann letztlich doch zu Fehlern zwang. Beim Stand von 1:2 im zweiten Satz gelang Bolte gar ein Break und konnte mit dem Sieg seines Aufschlagspiels mit 3:2 in Führung gehen. Es schien sich das Blatt zu wenden, doch dann zog Strung nochmals an und gewann seinerseits beide Spiele. Danach war der Bann gebrochen. Beide Spieler hätten den Sieg verdient gehabt, ein Remis gibt es im Tennis nicht, so dass sich schließlich Strung mit der größeren Erfahrung auf diesem hohem Tennisniveau der Regionalliga mit 6:4 und 6:3 durchsetzte. Ebenfalls chancenlos war Mattias Middendorf gegen Henrich Volker Blase, der dem Rheinenser derart dominierte, dass am Ende ein 1:6 und 1:6 dabei zu Buche stand. Die Doppel wurden dann aufgrund des klaren 0:6 nach den Einzeln und dem wechselhaften „Aprilwetters“ nicht mehr ausgetragen. Am Ende war diese Begegnung für den Rheiner Tennissport eine tolle Veranstaltung. Tennis auf absolut höchstem Niveau, ehemalige Weltklassespieler mit Charisma zum Anfassen, wo kann man so etwas vielleicht mal erlegen – bei den Gerry Weber vielleicht, aber dort ist dann eine andere Atmosphäre. Das Team um Jan-Dirk Hachmann hat es zumindest geschafft, tollen Tennissport der höchsten deutschen Spielklasse in die Emsstadt zu bringen, die Zuschauer kamen auf ihre Kosten.