Erstvertretung des TC 22 steigt in die Verbandsliga auf
Erst die Doppelbegegnungen brachten die Entscheidung
Spannender konnte das Finalwochenende in der Münsterlandliga der Herren in diesem Jahr nicht laufen. Mit dem THC Münster 1, dem 1. TC Hiltrup 2 und dem TC 22 Rheine 1 standen drei Mannschaften punktgleich auf den ersten Plätzen und vor dem Sprung in die Verbandsliga. Nach dem Sieg der Rot-Weißen vom Delsen über den THC Münster (wir berichteten) vom letzten Wochenende, hatten die Rheinenser allerdings die beste Ausgangssituation, denn im letzten Spiel ging es gegen den Mitfavoriten 1. TC Hiltrup 2. Mit einem Sieg kämen die Rheinenser aus eigener Kraft zum Aufstieg, anderenfalls wäre es ein Rechenexempel geworden, unter Umständen hätte man Schützenhilfe benötigt, doch dazu sollte es nicht kommen.
Das Team um Kapitän Joan-Lukas Kümpers konnte in Bestbesetzung auflaufen, musste jedoch alles geben. Die sechs Einzelbegegnungen waren allesamt keine Selbstläufer, denn von den ersten drei Einzeln der Positionen zwei, vier und sechs gingen alleine zwei in die Verlängerung des dritten Satzes. So traf Jannik Isfort (Position zwei) auf Christian Dubbi, der ihm gerade im ersten Satz das Leben mehr als schwer machte. Die Begegnung war absolut ausgeglichen, so dass es auch niemanden wunderte, dass der erste Satz schon in den Tiebreak ging. Hier hatte Dubbi das Quäntchen Glück auf seiner Seite, so dass er den Satz mit 7:6 gewann. Im zweiten Satz kam Isfort dann besser ins Match, dominierte die Ballwechsel, während Dubbi immer mehr nachließ. So war es nicht verwunderlich, dass Isfort den Satz mit 6:1 gewann und zum 1:1 Satzausgleich kam. Der dritte Satz musste entscheiden und der Spielverlauf des zweiten Satzes nahm seine Fortsetzung. Isfort dominierte immer deutlicher und Dubbi konnte nicht mehr folgen. Beim Stand von 3:0 für Isfort gab Dubbi dann das Match auf, die physische Probleme ließen keine Fortführung mehr zu. Trotzdem war die Leistung von Isfort überzeugend und er brachte das Team von Delsen in Führung.
An Position vier musste dann Joan-Lukas Kümpers ran. Er traf auf Robin Kumbrink. Der Papierform nach versprach das Match recht ausgeglichen zu verlaufen, denn die beiden Kontrahenten trennten nur zwei Leistungsklassen. Und genau so verlief auch der erste Satz. Beide Spieler spielten hervorragendes Tennis, doch in den entscheidenden Phasen des Matches hatte Kumbrink immer die passendere Antwort parat. So endete der Satz dann auch mit einem 6:4 zugunsten des Gastes aus Münster. Im zweiten Satz lies die Wende dann auf sich warten, Kumbrink spielte immer dominanter, während Kümpers immer mehr sein Studium bedingter Trainingsrückstand zu schaffen machte. Als Folge daraus musste er den zweiten Satz mit dem äußerst undankbaren 0:6 an den Münsteraner abgeben. Damit stand es in der Gesamtbegegnung 1:1 und alle Augen richteten sich auf das Einzel der Position sechs.
Hier kam es auch zu einem Duell zweier nahezu gleichwertiger Spieler. Julius Kümpers und Niclas Keilmann, beide mit Leistungsklasse 10, schenkten sich ebenfalls nichts. Nach den ersten beiden Sätzen stand es 1:1, so dass es auch hier in den finalen dritten Satz ging. Doch genau hier konnte Kümpers seine Kampf- und Willensstärke unter Beweis stellen. Fokussiert und mit absolutem Siegeswillen spielte er Keilmann mit 6:1 an die Wand und sorgte für den neuerlichen Vorsprung. Dann mussten die Einzel der Position eins (Christoph Stieve), zwei (Alexej Harin) und fünf (Lennart Schmitz) ran. Alle Augen konzentrierten sich zunächst auf das Einzel Stieve gegen Lückemeier Lukas. Beide Spieler sind aktuell in der Aktivenliste der Deutschen Rangliste des Deutschen Tennisbundes gelistet. Dies versprach Tennis auf absolut hohem Niveau und so sollte es auch kommen. Die Ballwechsel waren von hohem Tempo, extremer Laufbereitschaft und Kampfwillen gekennzeichnet. Alles Eigenschaften, für die sich besonders Stieve auszeichnet. Doch an diesem Samstag sollte er sich einem Spieler geschlagen geben müssen, der all diesen Tugenden etwas entgegenzusetzen vermochte. Lückemeier hatte einfach in den entscheidenden Momenten des Matches die bessere Antwort. So ging ein hochklassiges Spiel letztlich mit 5:7 und 3:6 verloren und Lückemeier schaffte den Anschlusssieg. So war es dann Alexej Harin, der mit seinem gewohnt lässigen Spiel und einfach einem Händchen die entscheidenden Punkte zu setzen, den TC 22 zurück auf die Erfolgsspur brachte. Mit 6:3 und 6:3 gewann er, ohne ernsthaft in Gefahr zu geraten, sein Match gegen Christopher Nachtigall. Doch der Vorsprung währte nicht lange, Lennart Schmitz (Pos. Fünf) konnte sein Match nicht gegen Jannis Kumbrink gewinnen. Mit 7:5 und 6:4 holte Kumbrink den Ausgleich nach allen sechs Einzeln zum 3:3. Was für eine Spannung, die sich hier aufbaute, der Aufstieg immer wieder in greifbarer Nähe, dann immer wieder Ernüchterung durch den Ausgleich der Hiltruper. Als völlig unerwartete Einflussgröße der Begegnung kam dann einsetzender Regen ins Spiel. Die Begegnung musste unterbrochen werden, die Plätze waren nicht mehr bespielbar und die Beteiligten wurden zu einer Zwangspause verdonnert. Die fortschreitende Zeit brachte das Team aus Hiltrup dann aber in unerwartete Probleme, denn sie konnten das erste Doppel zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Begegnung nicht mehr stellen, denn der Spieler musste in den Wochenenddienst, was nicht zu ändern war. Durch diesen Umstand ging das erste Doppel dann kampflos an das Team vom Delsen und bedeutete die 4:3 Führung. Damit waren alle Augen auf die Doppel zwei und drei gerichtet – ein Punkt fehlte noch zum Sieg und Aufstieg. Im zweiten Doppel trafen Stieve/Fodor auf Dubbi/Kumbrink und Kümpers/Kümpers auf Nachtigall/Keilmann. Die Matche begannen beide äußerst spannend und nach den ersten Sätzen lagen Stieve/Fordor mit 3:6 hinten, während Kümpers/Kümpers mit 6:3 gewonnen hatten, allesamt nicht ahnend, dass die Begegnungen noch eine kuriosen Verlauf nehmen sollten. Denn im dritten Doppel drehte sich das Spiel zugunsten der Hiltruper, die nun Kümpers/Kümpers immer mehr das Leben schwer machten, jedoch durch die Regenunterbrechung auch die Spielzeit der Gesamtbegegnung immer länger und länger dauerte. Beim Stand von 3:6 und 4:1 zugunsten der Hiltrup im zweiten Satz, gaben die Hiltruper Nachtigall/Keilmann völlig überraschend auf. Auch hier war der Grund die unerwartet fortgeschrittene Zeit und die Notwendig eine nicht beeinflussbare terminliche Verpflichtung einhalten zu müssen. Völlig überraschend nahmen Kümpers/Kümpers die Entscheidung hin, lieber hätten sie spielerisch den fünften und alles entscheidenden Punkt geholt, doch das lag nicht mehr in ihrem Einflussbereich. Sie mussten wohl oder übel das Geschenk des fünften Punktes akzeptieren.
Unter dem Eindruck, dass die Gesamtbegegnung für die Hiltruper dadurch verloren war, resignierten dann auch Dubbi/Kumbrink gegen Stieve/Fodor beim Stand von 2:1 zugunsten des Team vom Delsen. Damit kam zum fünften Punkt noch der Sechste hinzu, so dass am Ende ein 6:3 Gesamtsieg auf dem Papierstand. Die Siegesumstände hätte man sich sicherlich anders gewünscht, aber wie bereits gesagt, dies lag nicht im Einfluss- und Entscheidungsrahmen des TC 22 Rheine. Mit dem Aufstieg in die Verbandsliga hat das TC 22 Rheine eine grandiose Leistung über die gesamte Saison gezeigt und das erklärte Saisonziel erreicht. Nun heißt es feiern, regenerieren und Vorbereitungen treffen für die anstehenden restlichen Ranglistenturniere der verbleibenden Sommersaison. Gratulation – well done – chapeau der Erstvertretung des TC 22 Rheine.