1. Herren des TC 22 Rheine stoßen die Tür zur Verbandsliga weit auf
Wichtiger 6:3 Sieg gegen den Mitfavoriten des 1. TC Hiltrup 2
Als erwartet schwieriger Gegner erwies sich am Wochenende die Zweitvertretung des 1. TC Hiltrup in der Münsterlandliga. Der Mitaufstiegsaspirant musste gegen die 1. Herren des TC 22 Rheine am Delsen antreten und bestätigte dabei eindrucksvoll, dass man kein leichter Gegner sein würde. In den ersten Einzeln traf Alexej Harin auf den Australier Ross Casey, Hendrik Starke auf Maximilian Radke sowie Jan Krüger auf Markus Grohs.
In der Begegnung Harin/Casey bewies Harin einmal mehr seine Vormachtstellung in der Münsterlandliga. Egal was Casey auch für einen Ball spielte, Harin hatte immer die bessere Antwort parat. Im ersten Satz siegte Harin somit sehr leichtfüßig und ohne große Mühe mit 6:2. Im zweiten Durchgang nahm Harin etwas Druck raus und spielte den Ball ein ums andere Mal lockerer ins Feld, was Casey ein paar Chancen mehr bescherte, allerdings lief Harin nie Gefahr den Satz zu verlieren. Am Ende dominierte er auch diesen und siegte mit 6:4 gegen den
Spieler aus Brisbane. In der Begegnung Starke/Radke musste Starke alle Register ziehen um gegen den Münsteraner Youngster zu bestehen. Starke machte Druck von Beginn an, doch Radke brachte die Bälle immer wieder gezielt zurück, gleich einer Ballmaschine. So verlief das Match äußerst hart umkämpft und musste im ersten Satz im Tiebreak entschieden werden. Hier hatte Starke das glücklichere Händchen für sich und gewann schließlich mit 7:6. Der zweite Durchgang verlief analog dem Ersten. Keiner konnte sich absetzen, Starke haderte mit sich und seinem Spiel, Radke konterte mit dem Willen den zweiten Durchgang für sich zu entscheiden. Am Ende hatte sich Starke aber wieder gefangen, angefeuert von seinen Mannschaftskameraden gelang ihm das entscheidende Break und er gewann auch hier in der Verlängerung mit 7:5. An Position sechs musste Jan Krüger ran. Im ersten Satz hatte er nicht wirklich einen Chance und verlor diesen mit 2:6. Doch im Verlauf dieses Satzes hatte sich bei Grohs eine Verletzung im Unterarm eingeschlichen, die ihm mehr und mehr zu schaffen machte. Bei der 3:0 Führung von Krüger im zweiten Satz musste Grohs das Match aufgeben, an ein Weiterspielen war nicht zu denken. Eine unglückliche Niederlage im Champions-Tiebreak musste Jonathan Averbeck hinnehmen.
Sein Gegner Tristan Köching gewann den ersten Durchgang im Tiebreak äußerst knapp mit 7:6. Im zweiten Satz fing sich Averbeck jedoch und siegte mit 6:3. Im Champions-Tiebreak fehlte Averbeck dann aber die Konstanz und so musste er diesen schließlich mit 3:10 abgeben. Zwei wahre Krimis zeichneten sich in den Einzeln von Christoph Stieve gegen Robin Kumbrink und Rudi Hagmann gegen Jannis Kumbrink ab. Stieve noch leicht beeinträchtigt durch seinen Bänderverletzung aus der Begegnung gegen Dülmen, tat sich zu Beginn des ersten Satzes äußerst schwer, hatte er doch mit Robin einen Gegner, der das hohe Tempo zu jederzeit mitging und sogar mit knall harten inside out Returns für den Punktgewinn sorgte und sich in der Folge eine 4:1 Führung aufbaute. Doch dann wendet sich das Blatt, die Fehlerquote auf Kumbrinks Seite stieg und Stieve kam ins Match. Ein um den anderen Punkt erkämpfte er sich und zog an Kumbrink vorbei. Nach fünf Spielgewinnen in Folge holte sich Stieve den Satz mit 6:4. Auch das anschließende erste Spiel im zweiten Satz verbuchte Stieve auf seiner Seite. Beeindruckend sieben Spiele in Folge für Stieve, doch dann kam Kumbrink zurück ins Spiel. Sicher in den Schlägen, aggressiv und fokussiert gaben nun beide Spieler nicht auf, so dass es beim Stand von 6:6 in den Tiebreak ging. Hier gewann Stieve, angefeuert von den zahlreichen Zuschauern, mit aller Entschlossenheit und holte den wichtigen Sieg zur 4:1 Führung. Parallel kämpfte auf dem Nachbarplatz Rudi Hagmann. Hagmann, bekannt dafür, dass er niemals aufgibt, dabei ein fairer Sportsmann, der seines Gleichen sucht, gewann den ersten Satz im Tiebreak mit 7:6. Im zweiten Durchgang holte sich Jannis Kumbrink den Satz Ausgleich mit 6:4. Dann ging es in den Champions-Tiebreak, der für alle Spielklassen mittlerweile obligatorisch, anstelle des dritten Satzes ausgespielt wird. Hier begann dann ein Schlagabtausch, der nicht dramatischer hätte sein können. Bis zum 6:6 verlief der Tiebreak ausgeglichen, doch dann konnte sich Kumbrink absetzen. Die knall harten Winner flogen an Hagmann vorbei ins Feld und Kumbrink zog auf 9:6 davon. Matchball für Kumbrink, Hagmann behielt die Nerven konterte und machte den Punkt, Matchball eins abgewehrt! Dies gelang Hagmann dann bis zum Ausgleich zum 9:9, noch zwei weitere Male. Unter den Augen der zahlreichen Zuschauer gelang Hagmann dann ein Geniestreich der besonderen Art, nicht nur dass er drei Matchbälle abgewehrt hatte, nein er zog gar auf 10:9 vorbei und hatte nun seinerseits einen Matchball. Diese verwandelte er so dann zum 11:9 Sieg, 5:1 Führung des Teams. Damit war der Sieg vorzeitig gegen einen hervorragenden Gegner aus Hiltrup eingefahren, die Doppel bedeutungslos – der Tennissport auf absolut hochwertigem Niveau in Rheine hatte ein weiteres Kapitel geschrieben. Laut Trainer Arne Plagemann steht der TC 22 Rheine nun unangefochten an der Tabellenspitze und hat das Tor zur Verbandsliga weit aufgestoßen!
Foto1: Rudi Hagmann wehrte drei Matchbälle ab.jpg
Foto2: Christoph Stieve holte sechs Spiele in Folge.jpg
Foto3: Alexej Harin hatte keine Mühe gegen den Mann aus Brisbane.jpg